Das Endocannabinoidsystem

Das Endocannabinoide System wird immer wieder im Zusammenhang mit Hanf erwähnt. Doch was ist dieses System überhaupt? In welcher Verbindung steht es zu Hanf? Das und mehr erfährst Du in diesem Artikel.

Auf der Suche nach dem Wirkmechanismus der Cannabinoiden, aus der Cannabispflanze auf den Menschen, stiess ein Forschungsteam aus den USA im Körper auf ein Rezeptorsystem für eben diese Wirkstoffe. Das Endocannabinoidsystem kurz ECS wurde nach den Wirkstoffen der Cannabispflanze, den Cannabinoiden, benannt. Dieses System ist ein Teil des menschlichen Nervensystems und jeder wird damit geboren. Man könnte es als Signal-Netzwerk oder auch Regulierungssystem bezeichnen.

Zwei Zellrezeptoren bilden hauptsächlich das Endocannabinoid-System: CB1- und CB2-Rezeptoren. Rezeptoren im menschlichen Körper funktionieren nach dem Schlüssel-Schloss Prinzip. Die CB1 Rezeptoren sitzen, als Schloss, überwiegend an den Nervenzellen des zentralen Nervensystems. Die CB2-Rezeptoren liegen an den Zellen des Immunsystems. Kommen nun entsprechende Moleküle (Agonisten) vorbei, die als Schlüssel passen, werden in den jeweiligen Zellen bestimmte Prozesse ausgelöst. Diese Agonisten kann der Körper selbst herstellen oder auch von außen aufnehmen.

Die bekanntesten Exocannabinoide sind THC und CBD (Cannabidiol). THC passt in beide Schlösser, CB1 und CB2. Dementsprechend umfassend sind die Auswirkungen, sowohl auf die Psyche als auch auf den Körper. Das Cannabidiol aus dem CBD ist kein Schlüssel im beschriebenen Sinne. Es hemmt jedoch ein Enzym (FAAH), welches normalerweise für den Abbau der endogenen Cannabinoide (z. B. Anandamid) zuständig ist.

Es gibt zahlreiche Studien über die Anwendung von Cannabis Arzneimitteln und CBD Öl bei bestimmten Erkrankungen. Einen therapeutisch bestätigten Nutzen sieht man bisher unter anderem bei folgenden Erkrankungen:

  • chronischen Schmerzen
  • Epilepsie
  • Spastizität bei Multiple Sklerose und bestimmten Lähmungserscheinungen
  • zur Appetitsteigerung
  • Übelkeit nach Chemotherapie
  • bei bestimmten Formen von Schlaf- und Angststörungen

Studien haben gezeigt, dass Patienten mit Erkrankungen wie Parkinson, Arthritis oder chronischen Schmerzen höhere Endocannabinoid-Werte aufweisen. Dies führte zur Theorie, dass das Endocannabinoid-System der natürliche Weg ist, um die «Homöostase» zu regulieren – dem stabilen, inneren Gleichgewicht des menschlichen Körpers.

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